Krypto-Glossar
Was sind Stable Coins? Was ist das Blockchain Trilemma? Was ist der Unterschied zwischen Coin und Token? Was ist Proof of Work? Auf all diese Fragen und auf mehr bekommst du hier eine Antwort.
Was sind Stable Coins? Was ist das Blockchain Trilemma? Was ist der Unterschied zwischen Coin und Token? Was ist Proof of Work? Auf all diese Fragen und auf mehr bekommst du hier eine Antwort.
Inhalt
1. Was sind Stablecoins?
1.1 Warum braucht man Stablecoins?
1.2 Welche Arten von Stablecoins gibt es?
2. Welche Konsensalgorithmen gibt es?
2.1. Was ist Proof of Work?
2.2. Was ist Proof of Stake?
2.3. Vergleich PoW und PoS
3. Was ist der Unterschied zwischen einem Coin und einem Token?
3.1. Wie wird aus einem Token ein Coin?
5. Was ist das Blockchain Trilemma?
6. Was ist Liquidity Mining?
6.1 Risiken beim Liquidity Mining?
Stablecoins sind Kryptowährungen, die einen stabilen Wert abbilden. Sie bieten die Möglichkeit Geld wie wir es kennen, in die Kryptowelt zu übertragen. Damit der Wert stabil bleibt, sind Stablecoins mit anderen Assets wie z.B. Fiat-Geld oder Gold gedeckt. Einer der größten Stablecoins USDC bildet z.B. den Dollarwert ab und ist mit US-Dollar gedeckt. Der große Vorteil von Stablecoins liegt darin, dass du keinen Kursschwankungen ausgeliefert bist.
Mit Stablecoins kombinierst du die analoge und die digitale Finanzwelt miteinander. Du tauscht dein Fiat-Geld wie den US-Dollar oder Euro in stabile Kryptowährungen und kannst so alle Vorteile der Kryptowelt, wie schnelle und kostengünstige Transaktionen zu jeder Zeit, nutzen.
Zudem musst du das Kryptoökosystem nicht mehr verlassen. Du kannst dein Fiat-Geld (Dollar, Euro,…) in Stablecoins tauschen und damit deine favorisierte Kryptowährung erwerben.
Ein weiterer Nutzen – Viele Krypto-Plattformen bieten auch Stablecoin Liquidity Mining an, welche viel attraktivere Renditen, als Sparbücher versprechen. Natürlich hast du auch ein höheres Risiko, als beim Sparbuch, aber ein kleinere Risiko, als mit anderen Kryptowährungen. Anderes als Bitcoin und Co. werden Stablecoins primär als Wertaufbewahrung genutzt und nicht als Wertspeicher oder Spekulationsobjekt.
1. Absicherung durch klassische Vermögenswerte
Die Stablecoins sind 1:1 durch Dollar, Euro, Gold, Rohstoffe oder Edelmetalle gedeckt. Das bedeutet für jeden Stablecoin der herausgegeben wird, wird ein Vermögenswert mit gleichem Wert hinterlegt. USDT beispielsweise ist mit verschiedenen Vermögenswerten wie Gold und Dollar gedeckt. Er bildet den Kurs des US-Dollars ab
2. Absicherung durch Kryptowährungen
Diese Stablecoins sind durch andere Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether, usw. gedeckt. Da diese jedoch Wertschwankungen unterliegen, müssen sie immer überversichert sein. Das bedeutet, das immer min. 150% des ausgegeben Wertes des Stablecoins als Sicherheit in Form von Kryptowährungen, hinterlegt werden muss. So wird sichergestellt, dass bei einem Kursverfall keine ungedeckten Stablecoins im Umlauf sind. Ein Beispiel für so einen Stablecoin ist MakerDAO’s Dai, der ebenfalls den Wert des US-Dollars abbildet. Wenn 10 Dai erzeugt werden, müssen Ether im Wert von min. 15 US-Dollar als Sicherheit hinterlegt werden.
3. Algorithmische Absicherung
Hier sorgen automatische An- und Verkäufe von Kryptowährungen dafür, dass der Wert des Stablecoins stabil bleibt. Der Smart Contract steuert Angebot und Nachfrage dynamisch. Das Angebot des Coins wird erhöht, wenn der Token im Wert ansteigt und wird reduziert, wenn der Wert des Tokens sinkt. Somit müssen keine Sicherheiten hinterlegt werden. Der Wert des Stablecoins wird also, durch einen Algorithmus bestimmt. Diese Variante eines Stablecoins ist mit Sicherheit die Umstrittenste, da du dem Algorithmus zu 100% vertrauen musst und leider einige Stablecoins (TerraUSD) ihren stabilen Wert leider nicht halten konnten.
Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Konsensalgorithmen. Ich möchte mich aber auf die zwei wichtigsten davon konzentrieren, die in der Praxis am häufigsten angewendet werden: Proof of Work (PoW) und Proof of Stake (PoS)
Dieser Konsensalgorithmus ist der älteste und wurde Anfang der 90er für dezentrale Netzwerke verwendet. Wirkliche Bekanntheit erlangte er, als er erstmals 2009 bei der Bitcoin Blockchain angewendet wurde. Um einen Block, der mit Transaktionen gefüllt ist, validieren zu können, muss von den Teilnehmern des Netzwerkes ein Arbeitsnachweis (Proof of Work) in Form von Rechenleistung zur Verfügung gestellt werden. Nach erfolgreicher Validierung wird der Block an die bestehenden Blöcke angefügt, und sobald der nächste Block mit Transaktionen gefüllt ist, beginnt das Spiel von neuem. Als Belohnung für die zur Verfügung gestellte Rechenleistung bekommen die Netzwerkteilnehmer (sogenannte Miner) einen Blockreward von aktuell 6,25 Bitcoin (Stand Mai 2022) und die Transaktionsgebühren. Durch diesen Vorgang werden neue Bitcoin geschürft und in den Umlauf gebracht. Dieser Prozess wird als Mining bezeichnet.
Während die erste Generation von Blockchains wie Bitcoin und Ethereum auf dem Proof of Work Konsensalgorithmus vertrauen, nutzt die neue Generation der Blockchains wie DeFi Chain den Proof of Stake Algorithmus. Beim PoS wird jeder volle Block anstatt mit Rechenleistung mit einem Anteil der eigenen Kryptowährung der Blockchain (z.B. DFI) – dem sogenannten Stake – validiert. Es wird eine bestimmte Menge dieser Währung temporär als Pfand hinterlegt, um damit eine validierungsberechtigte „Node“ zu erhalten, welche die Transkationen bestätigen kann. All jene, die einen Teil ihrer Kryptowährung zum Validieren zur Verfügung stellen, bekommen wieder Blockrewards – in diesem Fall die Stakingrewards – und Transaktionsgebühren als Belohnung ausgeschüttet. Die Sicherheit dieses Konsensalgorithmus hängt stark von dem Wert der nativen Kryptowährung ab, denn je höher der Coin steigt, umso sicherer wird das Netzwerk.
Energieverbrauch
Da beim Proof of Stake (PoS) keine Rechenleistung und somit auch keine Energie notwendig ist, um einen Block zu validieren, ist dieser Konsensalgorithmus deutlich energieeffizienter und somit auch umweltschonender, als Proof of Work (PoW). Aus diesem Grund vollzieht derzeit Ethereum eine Umstellung von einem PoW auf einen PoS Algorithmus. Dieser Prozess ist jedoch sehr komplex und er dauert nun schon einige Jahre an (Stand Mai 2022).
Skalierung
Proof of Stake ist besser skalierbar als Proof of Work. Immerhin braucht man für den PoW viel Rechenleistung. Das hat aber zur Folge, dass die Dezentralisierung mit dem Wertanstieg des Coins abnimmt, da dieser nicht mehr für alle leistbar wird. Wer also früh in den jeweiligen Coin investiert hat, ist hier klar im Vorteil.
Sicherheit
In Sachen Sicherheit hat jedoch zumindest im Fall von Bitcoin PoW die Nase vorne, da die Blockchain mittlerweile so groß geworden ist, dass man eine immense Rechenleistung (51 % der gesamten bisher erbrachten Leistung) aufwenden müsste, um die Blockchain zu manipulieren. Dies ist sehr unwahrscheinlich, weil es sich erstens wirtschaftlich nicht lohnen würde, und zweitens kaum jemand in der Lage ist, eine solche Rechenpower zur Verfügung zu stellen. Der Versuch einer Manipulation der Blockchain ist aber auch bei PoS nicht ganz so einfach. Dafür müsste man 66% der im Umlauf befindlichen Coins besitzen und dies ist bei den etablierteren Blockchains ebenso undenkbar.
Ein Coin hat immer eine eigene Blockchain und jede Blockchain benötigt immer einen Coin. Mit diesem Coin werden auch alle Transaktionensgebühren, die auf der Blockchain anfallen, bezahlt.
Ein Token besitzt keine eigene Blockchain, sondern benutzt eine andere Blockchain und deren Infrastruktur.
Somit kannst du einen Token generieren, ohne eine Blockchain zu programmieren oder dir Gedanken um die Validierungen der Transaktionen machen zu müssen. Als Gegenleistung, musst du der jeweiligen Blockchain, auf der du deinen Token generierst so etwas wie eine Miete bezahlen.
Beispiel
Ethereum ist eine Blockchain und der Blockchaineigene Coin der ist Ether (ETH).Ein Token der die Ethereum Blockchain benutzt wird ERC20-Token genannt. Das Krypto-Spiel Illuvium (für mehr Infos zu Illuvium, klicke hier) baut auf der Ethereum Blockchain auf und der Token von Illuvium (ILV) ist ein ERC20 Token.
Ein Stablecoin ist übrigens auch immer ein Token und besitzt somit keine eigene Blockchain.
Das bedeutet also, dass jeder Coin auch immer ein Token ist, aber umgekehrt gilt das nicht!
Die Entwickler eines Tokens können auch auf eine eigene Blockchain umstellen, wenn sie das für sinnvoll erachten.
Beispiel
Der Plattformeigene Token der Kryptobörse Crypto.com (CRO) wurde zuerst auf Ethereum als Token aufgebaut. Als dann aber die Anzahl der Nutzer stark anstieg, hat man eine eigene Blockchain entwickelt – die sogenannte Cronos Chain. Der CRO wurde dann vom ERC-20 Token zu einem Coin.
Es ist aber nicht ganz so einfach aus einem Token einen Coin zu machen. Der Token wird auf die eigene Blockchain mittels einer sogenannten „Bridge“ transformiert.
Dadurch können Coins auch Blockchain übergreifend verwendet werden, diese werden dann auf der jeweils anderen Blockchain zum Token.
Es ist zum Beispiel möglich, Ether auf die Defi Chain mittels einer Bridge zu transferieren. Damit wird ETH vom Coin zum Token der Defi Chain.
Die wichtigsten Eigenschaften eines Konsensalgorithmus einer Blockchain sind Dezentralität, Sicherheit und Skalierbarkeit. Ideal wäre es, wenn alle drei Eigenschaften gleich gut und bis zum Maximum umgesetzt werden können. Leider ist das in der Realität nicht umzusetzen, denn wenn man zwei dieser Eigenschaften steigert, mindert das unmittelbar die dritte. Diese Tatsache wird als „Blockchain Trilemma“ bezeichnet. Erhöht man zum Beispiel die Sicherheit und Skalierbarkeit, um eine höhere Anzahl an Transaktionen verarbeiten zu können, muss man eine geringe Anzahl ein Netzwerkteilnehmer haben, um dies bewerkstelligen zu können.
Damit wird also der Faktor der Dezentralität verringert. Würde man jedoch die Anzahl der Netzwerkteilnehmer und somit auch die Skalierbarkeit erhöhen, muss man Einbußen in der Sicherheit der Blockchain hinnehmen. Der Konsensalgorithmus muss daher immer eine Kompromisslösung sein und versuchen, alle drei Eigenschaften so gut es geht im Gleichgewicht zu halten. Je nach Art und Zweck der Blockchain wird die Gewichtung der drei Eigenschaften immer unterschiedlich ausfallen.
Bei zentralen Börsen stellt die Liquidität, die benötigt wird um Kryptowährungen anzubieten, die Börse selbst zur Verfügung. Sie besitzen genug Kryptowährungen, um von einer in die andere tauschen zu können. Bei dezentralen Börsen ist das nicht der Fall, hier stellen die Nutzer der Kryptobörse, die Kryptowährungen zur Verfügung. Die Coins werden in einen sogenannten „Liquidity Pool“ gegeben.
Ein Liquidity Pool besteht immer aus 2 Kryptowährungen, so ist es möglich von einer in die andere zu tauschen. Bei jedem Tausch werden Gebühren fällig, die an die Bereitsteller der Liquidität gehen. So haben die Liquiditätsbereitsteller die Möglichkeit einen Cashflow auf ihre Kryptowährungen zu erhalten und die dezentralen Börsen haben genug Liquidität zur Verfügung, um die gewünschten Transaktionen ihrer Kunden durchzuführen. Es gibt jedoch einige Risiken, die beim Liquidity Mining auftreten können.
Plattformrisiko
Wie immer hat man auch hier das Plattformrisiko, dass bedeutet, die DEX kann Sicherheitslücken aufweisen, welche von Hackern ausgenutzt werden können und dir dein Wallet leerräumen könnten. Die kannst du ganz einfach mit einer Hardware-Wallet verhindern. Zudem achte darauf, ob Audits durchgeführt wurden, der Smart Contract überprüft wurde und Open Source ist und ob die Betreiber der dezentralen Börse öffentlich sind. Wenn du diese Punkte beachtest, minimierst du das Plattformrisiko.
Impermanent Loss
Impermanent Loss ist der vorübergehende Verlust, den Liquiditätsanbieter aufgrund der Kursschwankungen einer Kryptowährung, die sich im Liquidity Pool befinden, erleiden.
Sinkt nun der Wert einer Kryptowährung im Pool, verschiebt sich das Verhältnis des Kryptopaares und du bekommst mehr Coins der gesunkenen Kryptowährung und verlierst Coins der anderen Kryptowährung. So entsteht ein vorübergehender Verlust, da du nun mehr Coins der schwächer performten Kryptowährung besitzt. Steigt jedoch der Kurs dieser Währung wieder an, verschiebt sich das Poolverhältnis wieder und die Coins gleichen sich wieder aus. Vorausgesetzt ist jedoch, dass sich der Kurs der zweiten Kryptowährung nicht verändert. Deshalb wird der Verlust „impermanent“ genannt, da er nur zu einem Verlust wird, wenn du bei Kursverlust auch verkaufen würdest.
Der Impermanent Loss gehört im DeFi-Bereich nunmal dazu, da Kryptowährungen immer Kursschwankungen unterliegen werden. Du kannst die jedoch umgehen, indem du Stable Coin Liquidity Mining betreibst. Die ist unter anderem auf Cake DeFi und Grizzly.fi möglich.